Riesling
ist zweifellos die wichtigste Rebsorte der Pfalz. Sein Anteil an der Rebfläche dieses Anbaugebietes liegt- mit wachsender Tendenz- bei rund 21%. Der “ König der deutschen Weißweine “ wurde nach Ansicht vieler Ampelographen aus Wildreben des pfälzischen Auwaldes ausgelesen. Rieslingweine bestechen durch Frucht und Rasse. Ihre markante Säure macht sie besonders lebendig und sorgt mit dafür, daß sich eine jahrelange Lagerung mit ständiger Reifeentwicklung lohnt. Als Sektgrundwein sind sie unübertroffen. Rieslinge aus der Pfalz eignen sich gut zu Fischgerichten und Krustentieren. Ältere Weine oder trockene Spätlesen bestehen aber auch neben kräftigeren Speisen.
Müller-Thurgau
nimmt mit gut 20% den zweiten Platz auf dem pfälzischen Rebsortenspiegel ein; aber sein Anteil an der Gesamtrebfläche geht zurück. Müller- Thurgau Weine aus der Pfalz sindleicht, mild, ausgewogen und heiter. Das fruchtige Bukett läßt zuweilen einen zarten Muskat- Ton anklingen. Als eher sanfter Begleiter zu leichten Speisen ist der Müller- Thurgau ebenso beliebt wie als angenehmer Durstlöscher. Trocken ausgebaut paßt er gut zu Fisch mit nicht zu markanter Sauce.
Kerner
ist die wohl erfolgreichste unter den noch jungen Weißweinsorten, die auf rund 11% der Weinbergsfläche der Pfalz wächst. Von Frucht und Geschmack her ähnelt der Kerner dem Riesling. Er bringt frische und süffige Kreszensen hervor, bekömmliche Zechweine und Gewächse, die gut mit hellen Fleischspeisen und vielen Vorspeisen harmonieren.
Silvaner
zählt zu den bekanntesten Standardrebsorten in der Pfalz und wird auf etwa 7% der Rebfläche diesere Region angebaut. Er ist der Rubenstyp unter den Weinen und präsentiert sich saftig, vollmundig und herrlich rund. Der Silvaner ist durch seine vergleichsweise “ neutale “ Art ein guter Schoppenwein und ein sehr anpassungsfähiger Tischgenosse, den man zu leichten, aber auch zu kräftigeren Speisen reichen kann.
Grauer Burgunder oder Ruländer
nimmt gut 2% des Pfälzer Reblandes ein und bringt eine breite Palette von Gewächsen, die vom körperreichen, vollen, eher molligen bis zum markanten, eher schlanken Typ reicht. Der Pfälzer Apotheker Johann Seeger Ruland hat diese Rebsorte 1711 in einem verwilderten garten in Speyer gefunden, verbreitet und ihr auch den Namen gegeben. Edelsüß macht sich der Ruländer gut als Aperitif oder Dessertwein. Trocken und elegant paßt er mit seinem zarten Burgunder- Bukett zu verschiedenen Braten und als Spätlese auch zu Wildgerichten.
Weißer Burgunder
wächst zwar nur auf 2% der Pfälzer Anbaufläche, aber er hat in den letzten Jahren kräftig zugelegt. Ausschlaggebend für die stille Renaissance dieser Rebsorte sind ihre hervorragende Eignung als Sektgrundwein und ihre universelle Einsetzbarkeit als Partner zum guten Essen. Die Vielseitigkeitdes Weißburgunders ist enorm; sie reicht vom Fisch bis zum kräftigen Fleischgericht.
Gewürztraminer
gehört zu den traditionsreichen Rebsorten, die vor Hunderten von Jahren schon die Kurfürsten der Pfalz zum Anbau empfahlen. Der rund 400jährige Traminerweinberg im südpfälzischen Rhodt unter Rietburg gilt als einzigartiges Denkmal der Weinkultur. Heute wächst auf gut 2% der Pfälzer Rebfläche Gewürztraminer. Trocken ausgebaut paßt diese bukettreiche Rebsorte gut zu Geflügel und würzigen Braten; edelsüß ist sie ein beliebter Aperitif. Gewürztraminer und Käse bieten viele reizvolle Kombinationsmöglichkeiten.
Scheurebe
nimmt rund 5% der Weinbergsfläche in der Pfalz ein und zählt ebenfalls zur Kategorie der Bukettweine. Ihr Aroma erinnert oft an schwarze Johannisbeeren. Helle Fleischspeisen und Geflügel vertragen sich gut mit dieser Rebsorte, wenn sie trocken oder halbtrocken ausgebaut wird. Das Spiel von zartem Schmelz und beachtlicher Säure macht Auslesen und noch höhere Prädikate der Scheurebe zu interessanten Aperitifweinen.
Morio-Muskat
ist ebenfalls ein typischer Vertreter des Bukettwein- Sortiments. Er gedeiht auf rund 4% des Pfälzer Reblandes. Die Pfalz ist auch seine Heimat; in den Zwanziger Jahren hat ihn der Landauer Peter Morio an der Lehr- und Forschungsanstalt in Neustadt an der Weinsraße gekreuzt und auf dem Geilweilerhof in Siebeldingen in der Südpfalz vermehrt. Aromatisch und mild, avancierte der Morio- Muskat zum beliebten Schoppenwein. Auch zu kräftigen Pasteten und Vorgerichten paßt er. Spätlesen eignen sich als Aperitif und zum Nachtisch.
Sauvignon blanc
Die Verbindungen der Pfalz zu Frankreich sind vielfältig – kein Wunder, dass sich dieser Spross aus französischem Weinadel an der Deutschen Weinstraße bestens eingelebt hat. Sein Erfolgsgeheimnis: Ein ausgeprägt kräftiges Aroma mit Paprika oder grünen Noten und Stachelbeere, gepaart mit betörender Leichtigkeit. So kommt die noble Sorte, die aus dem Loiretal stammt, jugendlich beschwingt daher und überzeugt als verführerischer Terrassenwein oder Begleiter zu Fisch, Meeresfrüchten und Pasta. Mediterranes Klima gepaart mit einer langen Reifeperiode haben den Sauvignon blanc auf 1,9 Prozent der Rebfläche heimisch und zu einer Pfälzer Spezialität werden lassen.
Chardonnay
Chardonnay ist eine der populärsten Rebsorten der Welt. Auch in der Pfalz nimmt ihr Anbau beständig zu. Die Weine eignen sich für viele Trinkanlässe. Mit fast 2.000 Hektar Anbaufläche hat der Chardonnay 2017 einen Anteil an der deutschen Gesamtrebfläche von etwa 2%. Der Chardonany wird vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen angebaut, mit jeweils etwa 740 Hektar. Die meisten Weine werden trocken ausgebaut. Neben dem Ausbau im Edelstahltank ist der Barrique – Ausbau bei dieser Sorte sehr verbreitet. Dafür eignen sich allerdings nur hochwertige Grundweine. Frische, fruchtige Weine werden auch versektet. Der Duft von Melonen, exotischen Früchten, überreifen Stachelbeeren oder auch nicht ganz reifen Äpfeln ist typisch für den Chardonnay. Gehobene Qualitäten besitzen meist reichlich Alkohol und Extrakt, sie sind stoffig und nachhaltig. Sind sie im Barrique ausgebaut, ergänzen Holzaromen die primären Fruchtaromen.
Viognier
In Deutschland war die Rebsorte kaum zu finden. Aufgrund der zunehmenden Erwärmung nimmt der Anbau in den letzten Jahren leicht zu. 2015 waren hierzulande 15 Hektar mit der Sorte bestockt. Viognier ist sehr trockenresistent, aber dafür relativ anfällig für den echten Mehltau.
Vollreife Viognier-Trauben sind tief goldgelb und fast schon braun, entsprechend kräftig und intensiv ist die Farbe des Weines. Die Weine besitzen häufig hohe Alkoholwerte von 13,5 bis 14,5 Vol. Prozent und haben ein prägnantes Geschmacksbild. Charakteristisch ist der aromatische Duft des Viognier, der an reife Aprikose, Mango, Pfirsich und andere exotische Obstsorten sowie Blütenaromen erinnert. Die Weine sollten jung getrunken werden, wenn ihr Duft noch jugendlich präsent und ihr schwaches Säuregerüst noch nicht verblichen ist. Wegen der niedrigen Erträge und der weltweit nur 11.985 ha Anbaufläche sind die Viognier-Weine meist hochpreisig.